Rezension: Die Erwählten

Titel: Die Erwählten
Autorin: Veronica Roth
Verlag: penhaligon (RandomHouse)
Erschienen: 09/2020
*Rezensionsexemplar

Darum geht’s:

„Einst retteten sie die Welt und wurden zu Helden. Doch ihre Welt ist nicht die einzige, die Helden braucht…

Sloane, Matt, Esther, Ines und Albie  sie wurden auserwählt, die Welt vor einer übernatürlichen Macht zu retten. Und tatsächlich gelingt es den Erwählten, nach einem Kampf, der ihnen alles abverlangt, den mächtigen dunklen Fein zu besiegen. Sie werden als Helden gefeiert, doch die seelischen Wunden, die sie während des Kampfes erlitten haben, sind tief.

Am 10. Jahrestag ihres Sieges geschieht das Unfassbare: Einer von ihnen stirbt auf tragische Weise, die anderen werden in eine alternative Welt katapultiert. Diese ist der ihren sehr ähnlich, nur, dass die Magie dort allgegenwärtig ist. Sie finden heraus, dass sie die dunkle Macht keineswegs besiegt haben. Wieder müssen sie kämpfen, doch dieses Mal machen sie eine Entdeckung, die alles, was sie zu wissen glaubten, infrage stellt.“ (RandomHouse – Klappentext)

 

Meine Meinung:

Ich beginne diese Rezension, wie wahrscheinlich einige, die das Buch gelesen haben: Ich habe „Die Bestimmung“ so sehr geliebt damals, also bis auf das Ende. Das Ende habe ich der Autorin bis heute nicht verziehen, weshalb ich mich auch seit damals an kein Buch mehr von Veronica Roth rangetraut habe. Aus diesem Grund war ich auch etwas ängstlich diesem Buch gegenüber, obwohl mir eigentlich klar war, dass sie nicht zweimal das gleiche abziehen kann.

Aber zum Glück konnte mich die Autorin mit diesem Buch wieder vollends überzeugen. Zwar nicht so krass wie Die Bestimmung, aber ausreichend, um ihren Büchern wieder zu vertrauen.

Die Story fand ich sehr erfrischend. Es ist einfach mal was ganz anderes, dass die Geschichte nach dem großen Kampf endet. Normalerweise findet man sowas nur in Folgebänden von großen Reihen. Hier beginnt die Story aber erst nachdem die fünf Erwählten den Feind einst besiegt haben. Sie sind erwachsen geworden und jeder geht auf seine Weise mit den Geschehnissen um.

Die Protagonistin Sloane, aus dessen Sicht die Dinge erzählt werden, ist ebenso keine typisch sympathische Person. Sie ist eher kühl, abweisend und wirkt auf Außenstehende eher arrogant, dennoch konnte man sich sehr gut in sie hineinversetzen. Gerade im Hinblick auf die Vergangenheit, von der man im Laufe des Buches immer mehr erfährt, kann man es ihr auch nicht verdenken.

Generell fand ich es sehr geschickt, erst im Laufe des Buches nach und nach von den genauen Ereignissen der großen Schlacht etc. zu erfahren. Dazu mochte ich auch besonders die verschiedenen Zeitungs- oder Buchartikel, die immer wieder zwischen den Kapiteln sind sowie auch Aktennotizen, die die Erlebnisse noch einmal ganz anders wiedergeben oder Dinge erklären.

Diese Erklärungen sind auch nötig, denn die Welt bzw. Welten, die Veronica Roth hier entworfen hat, sind extrem komplex und wie ich finde sowas von kreativ. Ich habe vielleicht nicht jeden Zusammenhang was das anging verstanden, aber das brauchte ich auch gar nicht, um mir die Welt vorzustellen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen. Bisher kannte ich ihre Bücher nur auf Englisch, aber auch auf Deutsch, war alles sehr flüssig und vor allem spannend erzählt.

Das einzige, was das Buch im Endeffekt nicht zu einem Highlight werden lässt, ist das gerade für die Komplexität des Weltenbaus eher einfache Ende. Es ist zu einem gewissen Teil zwar logisch, für mich am Ende aber etwas – lahm. Hier hätte ich mir irgendwie etwas Großes erhofft.

Dazu fehlte mir auch irgendwie die emotionale Ebene. Zur Protagonistin passte es zwar, aber dadurch hat es mein Herz nicht ganz so erreicht, wie es zum Beispiel damals Die Bestimmung geschafft hat.

Ich bin darüber hinaus sehr gespannt, wie es mit der Story weitergeht. Eigentlich soll es ja eine Dilogie werden, jedoch empfand ich das Buch durchaus als abgeschlossen. Mal schauen, wann und was da noch kommt. Ich werde es dann auf jeden Fall auch wieder lesen.

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