Rezension: Long Way Down

Titel: Long Way Down
Autor: Jason Reynolds
Verlag: dtv
Erschienen: 09/2019
*Rezensionsexemplar

Darum geht’s:

„Will ist entschlossen, den Mörder seines Bruders zu erschießen. Er steigt in den Fahrstuhl, die Waffe im Hosenbund. Er ahnt noch nicht, dass die Fahrt ins Erdgeschoss sein Leben verändern wird. Er denkt an Menschen aus seiner Vergangenheit, und was er mit ihnen erlebt hat. Es sind Erinnerungen und Geschichten voller Gewalt, Hass, Ohnmacht und Rache. All diese Menschen sind tot. Und Will muss sich fragen, was das für sein Leben bedeutet. Als er im Erdgeschoss ankommt, ist er sich nicht mehr sicher, ob er seinen Bruder tatsächlich rächen wird, weil es »die Regeln« so wollen. Oder kann er den Teufelskreis der Gewalt durchbrechen?“

 

Meine Meinung:

Zuallererst fällt mir nur ein Wort ein: WOW! Das ist mal wieder ein Buch, bei dem ich ganz genau weiß, dass meine Rezension dem Buch in keinster Weise gerecht wird. Dennoch werde ich es versuchen und euch ein paar Gründe zum Lesen liefern. Denn Long Way Down ist eine absolute Leseempfehlung.

Eines fällt ganz deutlich auf, wenn man das Buch aufschlägt: die mehr als ungewöhnliche Form in der es geschrieben ist. Jason Reynolds erzählt die Geschichte von Willi und seinem Vorhaben seinen Bruder zu rächen in Versform. Als ob man ein Gedicht über knapp 300 Seiten liest. Dadurch fliegt man durch das Buch und wird gleichzeitig so sehr mitgerissen.

Ab und zu steht auf einer Seite nur ein Wort. Doch dieses eine Wort bringt so viel Spannung und Emotionen rüber, dass man nicht aufhören kann zu lesen. Hinzu kommt die klare, unmissverständliche und teils harte Sprache, die Reynolds benutzt um die ebenso harte Realität von Gewalt und Hass denen viele, meist schwarze Jugendliche (meist) in den USA ausgesetzt sind.

Willi wird sowohl im Laufe der Fahrstuhlfahrt nicht nur mit seiner Trauer konfrontiert, sondern auch mit seinem Bedürfnis nach Rache und seinem Wunsch das vermeintlich richtige zu tun. Doch ist das, was man gewohnt ist wirklich immer der richtige Weg? Oder kann dich eine Entscheidung aus dem Teufelskreis befreien? An dieser Stelle mag ich nicht zu viel verraten, aber über das Ende denke ich wohl noch ein Weilchen nach. Hier gibt es noch Gesprächsbedarf.

Jason Reynolds spezieller Schreibstil konnte mich auf jeden Fall als Fan gewinnen und ich möchte definitiv mehr von ihm lesen.

Auch ohne die aktuelle Debatte um Black Lives Matter, ist Long Way Down ein berührendes, poetisches, realitätsnahes und bild-gewaltiges Meisterwerk.

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