Rezension: Zweiklang

Titel: Zweiklang
Autorin: Elin Hansson
Verlag: Arctis Verlag
Genre: YA Coming-of-Age
Erschienen: 02/25
~ Rezensionsexemplar

 

Darum geht’s:

»Seit dem Tod seiner Mutter lebt Torleif weit weg von seiner Familie in der Großstadt, wo er das Gefühl hat, endlich er selbst sein zu können. Doch als sein Großvater krank wird, muss Torleif zurückkehren – in sein Heimatdorf, wo seine Begeisterung für Musik als „unmännlich“ belächelt wird und „schwul“ noch als Schimpfwort gilt. Auch sein Vater und sein Bruder interessieren sich mehr für die Elchjagd als für Torleifs Leidenschaft, die Hardangerfiedel. Nur in der Geigenbauwerkstatt des Großvaters und in der örtlichen Musikschule findet er Zuflucht – bis er auf den japanischen Austauschstudenten Horimyo trifft und all die ungesagten Dinge drohen, an die Oberfläche zu treten.« (Arctis)

 

Meine Meinung:

Dieses Buch tut weh. Auf eine traurige, aber notwendige Weise.

Viele Szenen im Buch haben echt wehgetan. Es schmerzt, was Torleif im Buch teilweise durchmachen muss, wie sehr er denkt, es müsse sich verstecken. Und dabei immer zu wissen, genau so geht es vermutlich immer noch viel zu vielen Menschen. Das macht das ganze Buch trotz fiktiver Geschichte einfach immens authentisch und leider viel zu real. Gleichzeitig schwingt immer wieder genug Hoffnung mit, sodass man mit Torleif mit fiebert.

Das Dorf in dem Torleif aufgewachsen ist und in das er zurückkehren muss, macht einen zwischendurch echt wütend. Ich hatte sehr oft das Bedürfnis, ins Buch reinzukrabbeln und viele Charaktere darin mal ordentlich durchzuschütteln. Aber ich liebe es, wenn ein Buch solche Emotionen bei mir auslöst. Dann ist es eben nicht einfach nur eine Geschichte, sondern hat die Kraft etwas in mir zu bewegen. Und dafür lese ich.

Was ist nicht ganz so gefühlt und von dem ich mir mehr erhofft hatte, war die Liebesgeschichte. Die blieb für meinen Geschmack im Vergleich zum Rest eher oberflächlich und ich konnte die Anziehung der beiden daher nicht ganz so stark nachempfinden. Sie war meines Verständnisses danach auch eher zweitrangig im Buch, aber ich hätte mir dennoch mehr gewünscht.

Auch wenn ich mit Instrumenten etc. absolut nichts anfangen kann, konnte ich Torleifs Leidenschaft für die Musik wunderbar nachvollziehen und fand es immer wieder interessant zu lesen, wie es alleine rund um Geigen anscheinend eine eigene Kultur gibt, zumindest in Norwegen.

Während viele Charaktere die meiste Zeit über eher unsympathisch blieben, konnte ich einen ganz besonders ins Herz schließen. Goffa, Torleifs Opa war einfach nur schräg, besonders und total liebenswürdig.

Insgesamt war das Buch sprachlich leicht, emotional aber hart zu lesen.

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