Rezension: Der Stern vor meinem Fenster

Titel: Der Stern vor meinem Fenster
Autorin: Onjali Raúf
Verlag: Atrium Kinderbuch
Genre: Für Kinder von 10 – 11 Jahren
Erschienen: 02/2023
*Rezensionsexemplar

»Denn Mum hatte das größte und wärmste Herz von allen Menschen, die ich kannte. Und Menschen mit den größten, am hellsten strahlenden Herzen endeten nie in der Erde. Sie leuchteten am Himmel.«

Darum geht’s:

»Nachdem ihre Mutter verschwunden ist, müssen die zehnjährige Aniyah und ihr kleiner Bruder Noah zu einer Pflegemutter ziehen. Doch Aniyah weiß genau, dass ihre Mutter sie nicht für immer verlassen hat. Denn Menschen mit besonders warm strahlenden Herzen verschwinden nie ganz. Sie werden zu Sternen. Als kurz darauf ein neuer Stern am Himmel entdeckt wird, ist Aniyah sich sicher, dass es sich dabei um ihre Mutter handelt. Doch dann erfährt sie von einem Gewinnspiel, bei dem ein Name für den neuen Stern gesucht wird. Das muss Aniyah unbedingt verhindern! Gemeinsam mit ihren neuen Freunden begibt sie sich auf das Abenteuer ihres Lebens, bei dem nach und nach auch ihre Erinnerungen an den wahren Grund für das Verschwinden ihrer Mutter zurückkehren.« (Atrium)

Meine Meinung:

Ein Kinderbuch über häusliche Gewalt klingt hart? Ist es auch, aber leider auch heute noch bitternotwendig, um Zustände in denen Kinder und Familien leben müssen, auf der Taboozone zu holen.

Von Anfang an schafft es die Autorin die Lebensrealität von Aniyah und ihrem jüngeren Bruder Noah gefühlvoll und authentisch einzufangen, obwohl Aniyah zunächst Schwierigkeiten hat, sich mit ihren schlimmen Erinnerungen auseinanderzusetzen.

Bis zum Ende habe ich mit gefiebert, ob es die Kinder rechtzeitig schaffen, dem entdeckten Stern den richtigen Namen zu geben. Es war spannend, bewegend und unglaublich gut erzählt. Auch als Erwachsene konnte ich mich sehr gut in die Gefühlswelt der 10-jährigen Aniyah hineinversetzen und wäre am liebsten aufgesprungen, um sie bei ihrer Sternenjagd zu unterstützen.

Das Buch schafft es, die harte Realität der Gewalt und den wahren Grund für das Verschwinden von Aniyah’s Mutter sowohl realitätsnah und damit nicht verklärt, aber dennoch kindgerecht darzustellen. Und obwohl ich weder eigene Kinder habe oder jemanden kenne, der/die von häuslicher Gewalt betroffen ist, bin ich davon überzeugt, dass dieses Buch eine große Unterstützung in der Aufklärung von Kindern sein kann – sowohl selbst Betroffenen, als auch Kinder, die sich glücklich schätzen können, in einem liebevollen Zuhause aufwachsen zu können.

Die Geschichte von Aniyah und ihrem kleinen Bruder Noah hat mich wirklich berührt und mir gezeigt, wie wichtig Kinderbücher sind, die sich um schwierige Themen drehen. »Der Stern vor meinem Fenster« bricht einem das Herz und gibt dennoch Hoffnung, dass es für jedes Kind eine Chance auf ein glückliches Zuhause gibt.

 

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