Rezension: Elektra, die hell Leuchtende

Titel: Elektra, die hell Leuchtende
Autorin: Jennifer Saint
Verlag: List (Ullstein Buchverlage)
Erschienen: 10/2022
*Rezensionsexemplar

 

Darum geht’s:

»Sehnsüchtig wartet Elektra, Prinzessin von Mykene, auf die Rückkehr ihres Vaters Agamemnon. Nur von ihm hat sie Zuneigung erfahren. Seit er in den trojanischen Krieg zog, leidet sie unter ihrer Mutter, Klytaimnestra. Die liebte ihren Mann, bis er für sein Kriegsglück ihre älteste Tochter Iphigenie opferte. Bei seiner Rückkehr bringt Agamemnon als Beute die Priesterin Kassandra mit. Sie kann vorhersehen, welche Tragödie den Mykenern bevorsteht, aber niemand glaubt ihr. Die Schicksale der drei Frauen – Elektra, Klytaimnestra, Kassandra – sind durch die Launen der Götter und die Untaten der Männer unentrinnbar verbunden. Elektra jedoch beginnt, sich aufzulehnen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Auf dem Weg zur Selbstbestimmung muss sie die Götter herausfordern.« (Ullstein)

 

Meine Meinung:

Die griechische Mythologie fand ich schon immer faszinierend, also musste dieses Buch unbedingt bei mir einziehen. Den Vorgänger »Ich, Ariadne« habe ich bisher noch nicht gelesen; das Buch liegt aber schon bereit.

Zum Zeitpunkt des Lesens, wusste ich nicht mehr sonderlich viel über die trojanische und griechische Geschichte und wie es (angeblich) damals zu dem großen Konflikt rund um Helena und Paris kam. Umso spannender fand ich die Vermischung von historischen Zusammenhängen (soweit sie bekannt sind) mit Sagen rund um Helden und Götter. Besonders Letzteres verlieh der Geschichte einen Hauch von Mystik.

Ebenfalls interessant ist das Buch, da es hier die Sicht und die Schicksale der Frauen in den Vordergrund rückt, die sonst in den alten Sagen und Geschichten, wenn überhaupt nur Nebenrollen zugewiesen bekommen hatten.

Das Buch spielt zwar in der Antike, ist aber in moderner Sprache verfasst. Es liest sich sehr gut und durch die spannenden Punkte rund um die Schicksale der verschiedenen Frauen, ist es für mich ein echter Pageturner gewesen. Lediglich zu Beginn brauchte ich ein bisschen, um mit den verschiedenen Namen und den dazugehörigen Persönlichkeiten zurecht zu kommen.

Bis auf Kassandra, muss ich gestehen, dass mir kaum einer der Charaktere wirklich sympathisch war. Das liegt aber definitiv an den Umständen, mit denen diese zu kämpfen hatten und ist für mich auch ausnahmsweise gar kein negativer Punkt. Als Person des 21. Jahrhunderts kann man das gegenseitige Abschlachten, wie es nun mal im Altertum üblich war, eben nicht vollständig nachvollziehen. Umso angebrachter fand ich es auch, dass eben solche Tatsachen nicht verklärt und in all ihrer Brutalität dargestellt werden.

Immer wieder dachte ich, dass das Buch vielleicht doch eher den Namen Kassandra als Titel führen sollte. Elektra, nach der das Buch nun mal benannt wurde, kam für mich hier erst sehr spät wirklich in den Mittelpunkt. Auch die Kapitel rund um Kassandra und ihr Schicksal empfand ich deutlich spannender. Hier würde ich auch gerne noch mehr erfahren.

Ich habe definitiv Lust auf mehr historische Literatur bekommen und werde ganz bald zu »Ich, Ariadne« greifen. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.

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