Rezension: Wohin das Licht entflieht

Titel: Wohin das Licht entflieht
Autorin: Sara Barnard
Verlag: Arctis
Genre: Contemporary Jugendbuch
Erschienen: 04/2024
~ Rezensionsexemplar

 

Darum geht’s:

»Für die Welt ist Lizzie Beck ein Popstar: talentiert, berühmt, beliebt.

Für Emmy ist sie einfach Beth; ihre brillante Schwester, zu der sie aufschaut. Warmherzig, temperamentvoll, leuchtend.

Als Beth sich das Leben nimmt, verschwindet das Licht mit ihr und lässt Emmy in einer Dunkelheit zurück, aus der sie sich nur schwer befreien kann. Inmitten des Mediensturms und der überwältigenden öffentlichen Trauer muss Emmy darum kämpfen, ihre Erinnerungen an Beth zu bewahren und herausfinden, wer sie ohne ihre geliebte Schwester eigentlich ist.

Eine intensive und schonungslos ehrliche Erforschung von Trauer und öffentlichen Hetzjagden in den sozialen Medien!« (Arctis)

 

Meine Meinung:

Warum der Arctis Verlag ein ganz besonderer ist? Wegen solcher Bücher! Wohin das Licht entflieht von Sara Barnard

»Wohin das Licht entflieht« ist das zweite Buch der Autorin, welches ich gelesen habe. Bereits mit »Die beste Zeit ist am Ende der Welt« hat mich Sara Barnard begeistert und mich tief berührt. Mit dem neuen Buch setzt sie aber definitiv noch einen drauf.

Emmy’s Geschichte bewegt einen auf einem Level, dem man sich nur schwer entziehen kann. Ab Seite eins wird man mit dem traurigen Schicksal der Familie konfrontiert und zwar auf eine Weise, die schon fast körperlich schmerzt. Dieses Buch macht etwas mit dir. Es krallt sich in dein Herz und drückt erstmal genüsslich zu.

Emmy’s Verarbeitungsprozess ist langsam. Sie ist nach einer Begegnung mit ihren Freundinnen oder einem Therapiegespräch, das ihr die Augen öffnet, plötzlich wieder glücklich. Das macht ihre Trauer unglaublich echt, authentisch, aber auch herzzerreißend. Man leidet mit. Gleichzeitig kämpft sich auch immer ein Strahl voll Hoffnung durch die Seiten, sodass man dabei bleibt, auch wenn es nicht immer angenehm ist. Denn Trauer ist nicht angenehm.

Sara Barnard beweist hier unglaublich viel Feingefühl, nicht nur für das Thema Trauer, sondern auch für mentale Gesundheit und Druck durch soziale Medien. Durch verschiedenste Presseartikel, Chatnachrichten, Twitter-Kommentare uvm. wird ein umfangreiches Bild der Situation gezeichnet, dass nur aus der Sicht der Protagonistin gar nicht möglich gewesen wäre. Auch die Typo samt schwarzer Seiten, Seiten mit nur ein, zwei Wörtern, Spielereien mit Schriftgröße und anderem baut eine weitere Ebene der Gefühle beim Lesen auf, der man sich nur schwer entziehen kann.

Zum Ende hatte ich fast dauerhaft einen Kloß im Hals und musste das Buch öfter Mal zur Seite legen und tief durchatmen. Es hat mein Herz fast zerstört, aber ich habe jede Seite geliebt. Wegen solchen Büchern werde ich niemals aufhören zu lesen. Für mich ein absolutes Highlight.

Ich könnte noch mehr zum Buch sagen, aber meine Worte würden dem Buch nicht gerecht werden.

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