Titel: Coming of Rage
Autorin: Sophie Edina
Selfpublishing
Genre: New Adult
Erschienen: 10/2023
*Rezensionsexemplar
Darum geht’s:
„Wie könnte Jeremy nicht wütend sein?
Er hatte alles: Eine Schauspielkarriere, ein schickes Apartment in New York und eine starke, schöne Frau an seiner Seite.
Doch seine inneren Dämonen holten ihn ein und zwangen ihn zur Flucht in sein altes, glanzloses Leben im schottischen Glasgow.
Über all die Dinge, die ihn wirklich beschäftigen, darf er nicht sprechen. Und ihm will ohnehin niemand zuhören bis er auf Alex trifft. Alex, dessen Arme Tattoos und Narben zeichnen, und in dessen Augen Grau zu Gold wird.
Kann er Jeremy einen Ausweg zeigen, ehe dieser im emotionalen Chaos ertrinkt?“
Meine Meinung:
Bei diesem Buch muss ich sagen, es lohnt sich dran zu bleiben. Der Anfang ist hart. Jeremys Selbstzweifel und Selbstherabwürdigung sind zu Beginn nicht so leicht zu ertragen. An dieser Stelle sollte die Triggerwarnung mit den behandelten Themen definitiv gelesen werden, denn hier werden durchaus sehr krasse möglicherweise psychisch belastende Themen behandelt.
Mit Jeremy als Protagonist und Erzähler der Story hatte ich durchaus Anlaufschwierigkeiten. Neben dem emotionalen Schwierigkeiten denen er ausgesetzt ist beziehungsweise mit denen er zu kämpfen hat, konnte ich anfangs kaum eine richtige Verbindung zu ihm aufbauen. Er ist in meinen Augen einfach kein sympathischer Charakter. Erst nach und nach versteht man tatsächlich, warum er anderen und sich selbst so sehr im Weg steht. Im Laufe des Buches fängt man wirklich an, mit ihm mitzufühlen und zu hoffen.
Auf der anderen Seite steht Alex, von Beginn an ein klasse Typ und ein toller Charakter, der in jeglicher Hinsicht, einen sehr großen Kontrast und Gegenpol zu Jeremy bietet. Ich mochte die zarte Entwicklung der Beziehung der beiden zueinander wirklich sehr. Sie überstürzen es nicht und geben sich Zeit, wodurch eine intensive Verbindung zwischen den beiden entstehen konnte. Lediglich am Anfang konnte ich die „Anziehung“ der beiden noch nicht so ganz nachempfinden, eben weil ich keine Verbindung zu Jeremy hatte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr berührend. Auch wenn ich nicht jeden psychisch belastenden Aspekt, mit denen die Charaktere hier kämpfen, nachempfinden kann, so sind es doch genug, um für mich urteilen zu können, dass die Autorin hier äußerst feinfühlig und gut informiert mit den schwierigen Themen umgeht. Das empfinde ich als deutlich gelungen.
Coming of Rage ist keine luftig leichte New Adult Happy Romanze. Es ist eine queere Lovestory, die auf besonders tiefgehende Art mit psychischen Erkrankungen und harten Themen rangiert und dabei ans Herz geht.