Titel: Falls wir uns morgen wiedersehen
Autor: Robbie Couch
Verlag: Katalyst (Zuckersüß Verlag)
Genre: Jugendbuch (Speculative Fiction)
Erschienen: 04/2024
~ Rezensionsexemplar
Darum geht’s:
»Aus irgendeinem Grund ist Clark aufgewacht und hat den gleichen eintönigen Montag 309-mal hintereinander durchlebt. Bis sich herausstellt, dass Tag 310 irgendwie anders ist: Plötzlich wird sein üblicher, quälender Mathematikunterricht durch einen Jungen unterbrochen – einen Jungen, den er an all seinen vorherigen Montagen noch nie gesehen hat.
Als der schüchterne, zurückhaltende Clark beschließt, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen und sich dem überschwänglichen und überschäumenden Beau auf einer Reihe von Kurztrips durch Chicago anzuschließen, kann er sich nicht vorstellen, dass sich wirklich etwas ändern wird, denn seit so langer Zeit hat sich nichts geändert. Und er erwartet definitiv nicht, dass er sich an nur einem Tag so stark oder so schnell in jemanden verlieben wird.
Es gibt nur ein Problem: Wie baut man mit jemandem eine Zukunft auf, wenn man nicht einmal den nächsten Tag erreichen kann?«
Meine Meinung:
309 Mal den gleichen Montag erleben? Klingt für mich nach der schrecklichsten Vorstellung überhaupt. Doch das ist die Ausgangslage, mit der sich Clark in „Falls wir uns morgen wiedersehen“ konfrontiert sieht.
Von Anfang an, wird man sehr gut in Clark’s Gefühlswelt hineingezogen. Man spürt den Frust und die gleichzeitige Resignation, nachdem er bereits seit einer Ewigkeit in der Zeitschleife feststeckt. Man möchte eigentlich sofort, dass Clark es ganz bald aus seiner misslichen Lage herausschafft. Aber so einfach macht es der Autor uns hier nicht.
Der Schreibstil hat mir grundsätzlich über das gesamte Buch hin sehr gut gefallen. Clark ist ein starker Charakter mit dem man mitfühlen kann. Da das Buch aber ausschließlich aus seiner Perspektive geschrieben ist, zieht es sich irgendwann doch sehr. Besonders, nachdem Clark eine Art Routine entwickelt, bei der es kaum Abweichungen gibt. Das verdeutlich zwar die Problematik in der er sich befindet, machte es aber zumindest für mich an einigen Stellen ziemlich langweilig. Hier hätte man gut mit Beau’s Perspektive arbeiten können. Oder die beiden hätten sich mehr begegnen können. Nur mit Clarks Gedanken wird es doch eher langatmig in der Mitte.
Die Begründung für die Zeitschleife empfand ich hingehen total spannend. Das gibt es so auch nicht so häufig in Zeitschleifen-Romanen.
Die Verbindung zwischen Beau und Clark konnte ich dennoch gut nachvollziehen und es hat mir Freude bereitet, Clark dabei zu begleiten, wie er um Beau und seine eigene Zukunft kämpft. Hier hätte ich mir nur ebenfalls ein wenig mehr Zeit von beiden zusammen gewünscht. So ging es am Ende doch recht schnell und man ist rein seiner eigenen Fantasie überlassen.
Insgesamt ein schöner Jugendroman mit Ausbaupotenzial, aber einem interessanten Zeitschleifen-Element.