Rezension: Herzklangstille

Titel: Herzklangstille
Autorin: Julia Dessalles
Verlag: Arctis Verlag
Genre: Jugendbuch
Erschienen: 08/2023
*Rezensionsexemplar

 

Darum geht’s:

»Nach dem Tod ihrer Mutter hat Junes Vater im wild wuchernden Garten des Cottages eine alte, nicht funktionstüchtige Telefonzelle aufgebaut. Hierhin kann June sich flüchten, wenn sie mit ihrer Mutter sprechen will. Bis ihr eines Tages, entgegen aller Logik, jemand antwortet. Der Junge, der sich als Lucas vorstellt, ist heiter, zitiert gerne Dichter und bringt June zum Lachen. Schnell freunden sie sich an, obwohl June all das total rätselhaft findet. Ebenso wie den komischen Kapuzentypen, der sie an der Bushaltestelle vor der Schule immer so finster anstarrt. Was June nicht ahnt: Die Schicksale der beiden Jungen sind auf tragische Weise mit ihrem eigenen Leben verknüpft.« (Arctis)

 

Meine Meinung:

Die Legende oder Geschichte vom Telefon des Windes war mir nicht neu, dennoch war ich super gespannt auf die Umsetzung in einem Jugendbuch. Und diese vorweg, ist der Autorin wunderbar gelungen. aufgeschlagenes Buch Herzklangstille in den Händen haltend

Das Buch liest sich von der Sprache her sehr flüssig und leicht und besticht dabei jedoch durch so manche doch recht tiefgründigen Gedanken zu Themen wie Verlust, Familie und Neuanfängen.

Gerade nach der Enthüllung, die im Klappentext bereits angeteasert, aber nicht zu überraschend kam (womit ich jedoch kein Problem habe), hat die Story deutlich an Fahrt und Emotionen aufgenommen. Meiner Meinung nach konnte die Autorin sowohl Coles Hadern mit seinem Schicksal als auch Junes Schuldgefühl wunderbar einfangen und zum Ausdruck bringen, sodass man mit beiden mitfühlen kann. Und auch Luke gibt sie eine einzigartige Stimme, die ihn zu einem besonderen Charakter machen.

Die einzige kleine Schwierigkeit hatte ich mit der Einordung des Alters der beiden Protagonist:innen. Während sie größtenteils als sehr erwachsen und reif dargestellt werden, empfand ich Cole und June in ihren Handlungen dann doch oft als sehr jugendlich und deutlich jünger. Mir hat sich das Alter erst relativ weit ins Buch so richtig erschlossen. Aber das war auch der einzige kritische Punkt.

Mir hat der Mix aus Trauerbewältigung, fantastischem Element und der zarten Liebesgeschichte wahnsinnig gut gefallen und hatte ein tolles Lesevergnügen mit diesem Buch.

 

»Ich hatte sie noch nie so genannt. Es schien mir zu nett, sie bei einem Namen zu nennen, der nach Frühling und Sonnenschein klang, während sie nach Winter aussah und den Tod brachte.«

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