Rezension: „Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen.“

Titel: >>Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen.<< – Maeve Brennan, eine Biografie
Autorin: Michaela Karl
Verlag: btb
Erschienen: 03/2021
*Rezensionsexemplar

Darum geht’s:

„New York City, 1955. High Heels, kleines Schwarzes, Perlenkette und Beehive. Maeve Brennan ist ein Star ihrer Zeit, gefeierte Autorin und New Yorks Mode-Ikone. Man sagt, die diente als Vorbild für die weltberühmte Figur der Holly Golightly in Truman Capotes Breakfast at Tiffany’s. Ihr Leben scheint perfekt. Doch ihr Lebensmotto lautet nicht umsonst: »Bis zum Chaos ist es nur ein kleiner Schritt …« Michaela Karl, bekannt für ihre detailreichen und ungewöhnlichen Frauenbiografien, erzählt eindrucksvoll von einer schillernden Persönlichkeit auf dem schmalen Grat zwischen Glamour und Wahnsinn.“ (RandomHouse)

 

Meine Meinung:

Maeve Brennan, dieser Name sagte mir tatsächlich vor dem Buch überhaupt nichts. Was mich total an dem Buch gereizt hat war auf jeden Fall der witzige Titel und der Klappentext in dem Maeve Brennan als Vorbild für Holly Golightly gilt. „Frühstück bei Tiffany’s ist einfach ein Klassiker, dem wollte ich also noch ein Stück mehr auf die Spur gehen.

Tatsächlich war mir bis das Buch bei mir ankam, gar nicht bewusst, dass das Buch eine Biografie ist. Das ist aber einzig und allein meiner Unaufmerksamkeit geschuldet. Nachdem es sich aber ja um eine echte Person handelt, war ich umso mehr gespannt. Ich finde die Lebensgeschichten von verschiedenen Menschen immer interessant.

Michaela Karl schafft es ein spannendes Portrait der Autorin Maeve Brennan im Kopf entstehen zu lassen. Jede Szene nahm direkt vor meinen Augen Gestalt an, sodass man die vergangenen Geschehnisse regelrecht miterleben konnte.

Auch den Bildteil in der Mitte des Buches fand ich sehr gut. Die Bilder sind perfekt ausgewählt um einen Eindruck von der Autorin zu erhalten.

Das einzige Manko für mich waren die vielen weiteren Personen, deren halbe Lebensgeschichte direkt mit erzählt wurde. An manchen Stellen ganz spannend, empfand ich das aber insgesamt doch etwas viel und ohne, hätte das Buch damit auch um einiges kürzer sein können. Dadurch hat es sich für mich an manchen Stellen doch etwas gezogen.

Maeve Brennan ist meiner Ansicht nach ein sehr interessanter Mensch gewesen und ich finde es schade, dass ich von der Autorin, die hauptsächlich Kurzgeschichten und Kolumnen für das Magazin The New Yorker schrieb, außerhalb der USA doch eigentlich unbekannt ist.

Die Einblicke in das Arbeiten beim New Yorker, wo Maeve Brennan gearbeitet hat, fand ich überragend. Ich hätte nicht erwartet, dass man bei dem Magazin in der damaligen Zeit zwar kaum etwas verdiente, aber einfach so sehr geschätzt wurde. Hier finden sich einige spannende Anekdoten, über verkorkste Autoren und deren Liebschaften. Genau so etwas hatte ich vom Buch erwartet.

Nach der Lektüre der Biografie, werde ich mir definitiv ein paar Kurzgeschichten von Maeve Brennan lesen und auch die von Michaela Karl verfasste Biografie zu Dorothy Parker besorgen. >>Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen.“ ist eine gelungene Biografie, die Lust auf die Geschichte einer mir bis dato unbekannten Autorin gemacht hat.

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