>>Unsere Hände lagen jeweils auf unseren eigenen Oberschenkeln, aber irgendwie war ich mir plötzlich überdeutlich der Tatsache bewusst, dass ich Arme hatte. Was hatte ich bloß mein Leben lang mit denen angestellt?<<
Titel: Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
Autorin: Ciara Smyth
Verlag: Magellan
Erschienen: 07/2021
*Rezensionsexemplar
Darum geht’s:
„Saoirse glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick oder Happy Ends. Denn dass es die nicht gibt, beweist ihr das Leben ständig. Warum sollte sie sich also fest auf jemanden einlassen oder gar eine Beziehung suchen? Doch als Saorise bei einer Party auf Ruby trifft, die einen großen Sinn für Unfug und Liebeskomödien hat, droht sie, ihre Prinzipien über Bord zu werfen. Unbeeindruckt von Saoirses selbst auferlegten Regeln bringt Ruby ein Schlupfloch ins Spiel: Auch ohne große Gefühle können sie zusammen einen spaßigen Sommer erleben, indem sie bei ihren Dates jedes bekannte Klischee aus romantischen Filmkomödien nachstellen. Sie müssen nur vereinbaren, dass im Herbst alles vorbei ist. Es scheint der perfekte Plan, doch beide vergessen dabei ein winziges Detail: Am Ende einer romantischen Komödie verlieben sich die Figuren – und zwar wirklich.“ (Magellan)
Meine Meinung:
Zunächst einmal möchte ich das schöne Cover erwähnen, dass mit den Farben richtig Lust auf einen Sommerabend mit Sonnenuntergang und einem guten Buch macht. Das Cover ist meiner Ansicht nach eher untypisch für einen Contemporary YA Roman, doch irgendwie macht gerade das einen gewissen Reiz aus und ich mag das Cover einfach sehr.
Von Seite eins an wird der Erzählstil, der das Buch besonders ausmacht, direkt deutlich: Die Protagonistin Saoirse erzählt ihre Geschichte in der Ich-Perspektive nicht nur einfach, sie kommentiert es auch sehr häufig mit sehr viel Humor. Es hat etwas von einem Film mit eingesprochenen Kommentaren des Regisseurs. Diese Erzählweise war für mich sehr erfrischend.
Ich habe das Buch nicht in einem Rutsch verschlungen und hatte am Anfang trotz des humorvollen Erzählstils noch etwas Schwierigkeiten mich packen zu lassen. Die Geschichte beginnt nicht super packend, alles entwickelt sich eher nach und nach. Insgesamt fand ich das aber sehr passend und machte die Story für mich auch authentischer und weniger Film Klischeehaft.
Was ich ganz besonders an diesem Buch geliebt habe, ist der Humor, der trotz der teilweise sehr ernsten Themen immer gehalten wird und das Buch sehr unterhaltsam macht.
Die Chemie zwischen Saoirse und Ruby konnte man auf jeder Seite spüren und mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die beiden auf ihrer Reise zu begleiten. Die Vergleiche zu klassischen Rom-Com Filmen fand ich klasse und mir wurde dadurch auch erst so richtig bewusst, wie wenig bis gar keine queeren Rom-Com Filme es eigentlich gibt. Hier werden viele tolle Dinge angesprochen.
Neben dem Humor werden auch die klassischen Coming-of-Age Themen angesprochen und dazu eine sehr ernste Krankheit, die mich zum Nachdenken gebracht hat. In meinen Augen war der Umgang mit diesem Thema ausgeglichen und angemessen. Zuvor wusste ich nicht, dass es so etwas gibt und empfinde es als wichtig auch in Jugendromanen über solche Dinge etwas zu erfahren.
Die Geschichte rund um Saoirse und Ruby ist perfekt für zwischendurch, mit jeder Menge Humor und tollen Charakteren, dabei aber auch mit wichtigen Themen und dem damit zusammenhängend nötigem Respekt.
Mir hat der Schreibstil der Autorin so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall noch mehr von ihr lesen möchte.