Titel: H.O.M.E. – Das Erwachen
Autorin: Eva Siegmund
Verlag: cbj
Erschienen: Januar 2019
Was würdest du tun, wenn du nicht mehr unterscheiden kannst, welche Realität die echte Welt ist?
In Eva Siegmunds neuestem Buch begleiten wir Zoë. Die Siebzehnjährige geht auf eine spezielle Akademie in deren Welt alles perfekt zu sein scheint. Sie hat einen tollen Freund, ist sehr gut in der Schule und sie wurde für Führungsposition einer wichtigen Mission auserkoren. Bis zu dem Tag, an dem Zoë erwacht und erfährt, dass sie die letzten 12 Jahre im Koma lag. Doch das kann sie nicht akzeptieren und sucht verzweifelt nach Antworten. Ihre Familie und die Stadt in der sie sich nun befindet erscheinen ihr fremd. Erst als sie auf Kip trifft, dessen jüngerer Bruder anscheinend ähnliches erlebt hat, lösen sich Puzzleteile aus dem Wirrwarr an Geheimnissen. Aber was Zoë schlussendlich entdeckt ist für sie nicht nur schockierend, sondern stellt sie auch vor die Frage, ob sie nicht doch lieber im Koma geblieben wäre.
Ich habe tatsächlich schon einige Male die Bücher von Eva Siegmund im Regal bei Thalia stehen sehen, aber irgendwie nie danach gegriffen. Das tut mir nach diesem Buch wirklich leid und ich werde mir in den nächsten Wochen definitiv auch PANDORA und CASSANDRA holen. Eva Siegmunds Schreibstil hat mich von Seite 1 gefesselt und ich konnte bereits nach Seite 12 sagen, dass dieses Buch ein weiteres Highlight in meinem Lesejahr 2018 wird. Und das muss man erst einmal schaffen. Von Anfang an, konnte ich mich super in die Protagonistin Zoë hineinversetzen. Nicht nur, weil es in der Ich-Perspektive geschrieben ist, auch weil ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Ihre Gedanken wären auch meine Gedanken. Wer möchte nicht gern an einer Eliteakademie ausgebildet werden um eine super duper Geheimmission zu leiten?
Also ich auf jeden Fall. Ein Punkt, der mir auch direkt im zweiten Kapitel auffiel: Die Kapitelnummerierung läuft rückwärts, also wie ein Countdown. Das macht es noch spannender, da man natürlich wissen will, was bei der Null passiert. Aber das verrate ich euch hier nicht.
Ein weiterer Grund, warum ich das Buch super finde: Es spielt in Berlin! Meiner Stadt also. Die meisten Bücher spielen doch momentan in den USA oder in ausgedachten Welten bzw. Städten. Eva Siegmund lässt H.O.M.E. jedoch an realen Plätzen spielen, die ich selbst kenne.
Aufgrund der katastrophalen Dürre, die diese Welt befallen hat, ist Berlin ein sehr düsterer und trauriger Ort. Und dann zeigt sie Berlin auch von seiner typisch bunten und schrillen Seite, die unsere Stadt so besonders macht. Insgesamt finde ich das Setting einfach genial. Auch wenn es augenscheinlich in einer sehr düsteren Zukunft Berlins spielt, kann man sich alles sehr gut vorstellen und auch die ausgewählten Orte passen perfekt zur Story: der Alexanderplatz, die übervollen Berliner U-Bahnen oder der schrille und etwas teurere Prenzlauer Berg.
Eva Siegmund zeichnet ein dunkles und bedrohliches Bild unserer zukünftigen Welt, die angesichts der Klimaproblematik gar nicht mal so unwahrscheinlich wirkt und einem dadurch durchaus zu denken geben kann bzw. sollte. Die Dürre verursacht eine immense Wasserknappheit in der Welt, sodass ein Liter Wasser schnell mal 15€ kostet. Etwas das für uns heutzutage als selbstverständlich gilt, ist hier mehr als nur ein Luxusgut. Staaten streiten, Menschen verarmen und Kinder fallen vor Wassermangel ins Koma. Ein erschreckendes Zukunftsbild.
Achtung Spoiler:
Und dann diese Entwicklung der Geschehnisse. Oh mein Gott. Der Hammer, das ist ja mal voll meins. Ich muss sagen, dass ich damit nicht gerechnet hatte und begeistert bin über die Richtung, die es einschlägt. Mir war nicht bewusst, dass es eine Sci-Fi Geschichte wird. Aber das finde ich mega cool. Der Cliffhanger am Ende vom Buch war echt gemein, aber jetzt bin ich noch gespannter, wie es weiter geht. Denn das tut es. Und zwar schon am 11.03.2019, wenn es mit H.O.M.E. – Die Mission weiter geht.
Hier geht es zur Beschreibung des 2. Teils.
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